TSC

at „Turnen: A Vocabulary of Revolutionary Gestures.“ 

private used fences from GDR – time, prints on fabric Stasi people during sports exercises at former gym Stasi, Campus für Demokratie, BStu, Berlin 2019 

A site-specific exhibition about dissident bodies in the former gymnastics hall of the Stasi curated by Elske Rosenfeld, with works by Gabriele Stötzer and Wolfgang Scholz in an installation „TSC“

Die Arbeiten werden in der Installation “TSC” der in Ost-Berlin aufgewachsenen Künstlerin Andrea Pichl in und gegen die Aura des historischen Ortes gesetzt, in dem die Stasi Körper und Geist der Mitarbeiter mit Yoga und Tischtennis umhegte. TSC, offiziell Berliner Turn- und Sportclub e. V., wurdelaut Beschluss der Ost-BerlinerSED-Bezirksleitung als „ziviles Gegenstück“ zu den beiden bereits existierenden Sportvereinigungen der Nationalen Volksarmee(Armeesportvereinigung Vorwärts) und der Volkspolizei(Sportvereinigung Dynamo) gegründet. Auch der 1. FC Union Berlin, der Widerpart zum staatlichen Renommierclub, auch „Stasiverein“ genannten BFC Dynamo, gehörte zum TSC Berlin, ebenso ein Hochleistungsklub, in dem auch tausende Sportler unwissentlich gedopt wurden.

Im ehemaligen Turnraum der Staatssicherheitsbeamten bilden auf dem Schriftzug des TSC basierend selbstgefertigte Zaunelemente aus der DDR das Kernstück der gleichnamigen Installation. Die zumeist aus „Industrieschrott“ gefertigten Zäune sind Details aus der aus ökonomischen Engpässen heraus von Bewohnerinnen eigentätig gestalteten Erscheinungen ihrer Lebenswelt in der DDR – eine Form der Alltagskultur, mit der die DDR-Bürger auch politische Gegebenheiten reflektierten. Sie stellten eine kreative Antwort der Bevölkerung auf den allgegenwärtigen Mangel an Waren dar. Diese kreative Antwort der Bevölkerung auf den allgegenwärtigen Mangel an Waren durch „Privatproduktion“ war Teil einer Eigenheimkultur, die sich trotz oder gerade wegen des staatlichen Programms flächendeckend entfaltete. Hier äußert sich zum Trotz aller Materialbeschaffungsnöte der Wunsch nach individuellem Wohnen und Leben jenseits der allgegenwärtigen Platte. Neben den Arbeiten von Elske Rosenfeld, Gabriele Stötzer und Wolfgang Scholz werden auch Archivfotografien der BStU von Stasimitarbeiter*innen während ihrer sportlichen Ertüchtigungen in der Originaleinrichtung in eben diesem Raum gezeigt.

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